Am 10. Oktober ist Welthospiztag. Unter dem Motto „Solidarität bis zuletzt“ lädt der Hospizkreis Ottobrunn ein, sich im Internet über den Hintergrund zu obigem Motto zu informieren.
„Schwerstkranken und sterbenden Menschen die letzte Zeit ihres Lebens so zu gestalten, dass sie ihren Vorstellungen entspricht; genau hinzuhören und einfühlend zu begleiten, dafür sind wir vom Hospizkreis Ottobrunn seit 2002 da. Wir möchten die Menschen in unserem Einsatzgebiet über die konkreten Angebote und Möglichkeiten der hospizlichen Begleitung und palliativen Versorgung informieren, nicht zuletzt mit Blick auf die aktuellen Debatten zu Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid.
Am 26. Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe (BVerfG) das seit 2015 bestehende „Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung“ (§ 217 StGB) für verfassungswidrig erklärt. „Wir befürchten, dass Betroffene nun vermehrt die vermeintlich unkomplizierte Lösung suchen und das Urteil auf lange Sicht zu einer Entsolidarisierung mit schwerstkranken und sterbenden Menschen in unserer Gesellschaft führen könnte“, heißt es beim Deutschen Hospiz- und PalliativVerband. Auf diese Gefahr hatte das Bundesverfassungsgericht selbst in seinem Urteil hingewiesen.
„Wir wissen aus unserer täglichen Arbeit, dass ein Suizidwunsch Gründe hat, zum Beispiel die Angst vor Schmerzen und schweren Symptomen, vor Einsamkeit und Apparatemedizin sowie die Befürchtung, auf Hilfe angewiesen zu sein und seinen An- und Zugehörigen zur Last zu fallen“, sagt der Vorsitzende des Hospizkreises Norbert Büker. „Unsere Aufgabe, die der Koordinatorinnen und unserer qualifizierten Ehrenamtlichen, ist es, diese Ängste wahrzunehmen und Alternativen aufzuzeigen.“
Denn: Noch immer ist zu wenig bekannt, dass Hospizarbeit und Palliativversorgung umfassende Möglichkeiten eines natürlichen Sterbeablaufes bieten können, indem das Lebensende würdevoll, weitgehend beschwerdefrei und durchaus selbstbestimmt gestaltet werden kann.
Dieser Hospizgedanke sollte in der Öffentlichkeit mehr Gehör finden. Mehr zu diesem Thema finden Sie bei unserem Kooperationspartner BHPV (Bayerischer Hospiz und Palliativverband).