Wer Hilfe vom Hospizkreis Ottobrunn wünscht, erhält eine erste Beratung häufig im Besprechungsraum des ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes. Dieser wurde jüngst neu gestaltet mit Blumenbildern des Fotokreises Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Dreizehn Fotografen haben dem Hospizkreis die Ergebnisse ihrer monatelangen Beschäftigung mit dem Thema „Hospizkreis, Tod und Leben“ kostenlos zur Verfügung gestellt. Und das „von Herzen“, wie der Ehrenpräsident des Fotokreises, Reinald Rode, betont. Jetzt hängen vier ausdrucksstarke Aufnahmen von Blumenblüten und -sträußen im Besprechungsraum des Hospizkreises. Doch warum das? Die zweite Vorsitzende des Hospizkreises und Höhenkirchner Altbürgermeisterin, Ursula Mayer, hat seit vielen Jahren sehr gute Verbindungen zum Fotokreis Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Sie schlug vor, den Besprechungsraum neu zu gestalten und stieß beim Fotokreis auf offene Ohren: Dieser stellte dem Hospizkreis 38 verschiedene Bilder zur Verfügung. „Wir haben überlegt, dass Tod und Leben zusammengehören und wollten in unseren Bildern bewusst die Freude am Leben zeigen“, sagt Reinald Rode, der im Sommer nach 16 Jahren den Vorsitz des Fotokreises an Christoph Steidle übergeben hat. Entstanden sind Aufnahmen von Landschaften in verschiedenen Jahreszeiten, von Bergen, Möwen und auch einige Kunstfotos. Die Hospizkoordinatorinnen und die Damen der Verwaltung überlegten intensiv und wählten vier Fotokunstwerke von Bärbel Kruse, Bernd Hofmann und Heinz Seifert aus, die im Besprechungsraum des Hospizkreises nun Neugier wecken und Lebenslust versprühen. Die Fotos sind nicht „einfach so“ entstanden! „Für jedes neue Thema müssen wir unseren Blick schärfen und dann gestalten wir unsere Fotos. Jedes Bild ist durchdacht!“, betont Rode. Die Fotografen haben auch jetzt zunächst intensiv über das Thema „Hospizarbeit“ diskutiert und über ihre dazu entstandenen Fotos. Die erste Auswahl daraus haben sie als Din-A4-Ausdrucke erneut kritisch begutachtet. „Für Ausstellungen wählen wir daraus aus, welche wir zeigen“, sagt Rode. Seit seiner Gründung im Jahr 2005 hat der Fotokreis bei seinen 54 Ausstellungen im Rathaus oder im Seniorenzentrum am Schlossanger Höhenkirchen-Siegertsbrunns etwa „Die vier Elemente“, „Licht und Schatten“, „Dachlandschaften“ oder „Wasserwelten“ thematisiert. Als nächstes sollen „monochrome“ Fotos gezeigt werden, also Aufnahmen, die nur einen einzigen Farbraum abbilden. Die Fotokreisler gestalten nicht nur jedes ihrer Fotos bewusst, sie entwickeln auch raffinierte Präsentationswege. So hängen die Bilder im Seniorenzentrum am Schlossanger Rücken an Rücken, so dass eine Seite durch die Glasscheiben von der Straße aus betrachtet werden kann. Ihr Ziel ist, gute Bilder zu machen, nicht aber dokumentarische. Dennoch hat der Fotokreis mit der kleinen Broschüre über „Kirchen und Kapellen in Höhenkirchen-Siegertsbrunn“ ein Stück Kirchen-, Architektur- und Zeitgeschichte des Ortes präsentiert. Die Besucher des Hospizkreis-Büros in der Friedenstraße 21, Ottobrunn, dürfen sich auf Momente des Innehaltens freuen, denn mit den besonderen Detailfotos ist lebendige Natur fesselnd und fast magisch im Besprechungsraum präsent. Sehr herzlich und persönlich bedankte sich Ursula Mayer, die zweite Vorsitzende des Hospizkreises, bei Reinald Rode vom Fotokreis Höhenkirchen-Siegertsbrunn für dieses optische Geschenk. „Mit den Fotos von Bärbel Kruse (Biene auf rotrosa Aster), Heinz Seifert (Sträuße in Metallvasen) und Bernd Hofmann (Magnolienblüte und Sonnenhut) gibt der Fotokreis nun auch in Ottobrunn einen wunderbaren Einblick in seine künstlerische Arbeit“, freut sich Mayer. Text: Angela Boschert |